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Die Mehrzahl der Todesfälle lässt sich wenigen Todesursachen zuordnen:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Krankheiten der Atmungsorgane, Unfällen und anderen Gewalteinwirkungen sowie Demenz. Im Jahr 2020 und 2021 war Covid-19 nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs die dritthäufigste Todesursache. Im Jahr 2022 lag Covid-19 nach Demenz und Krankheiten der Atmungsorgane an 5. Stelle der häufigsten Todesursachen vor Unfällen und anderen Gewalteinwirkungen.
2022 | Sterbefälle | Sterberate1 | ||
---|---|---|---|---|
Männer | Frauen | Männer | Frauen | |
Alle Todesursachen | 36442 | 37983 | 504,3 | 351,7 |
Infektiöse Krankheiten | 498 | 491 | 6,8 | 4.3 |
COVID-19 | 2207 | 1907 | 28,0 | 16,0 |
Krebserkrankungeninsgesamt | 9310 | 7910 | 133,2 | 94,8 |
Dickdarm2 | 563 | 513 | 7,9 | 5,7 |
Lunge | 1889 | 1430 | 27,6 | 18,3 |
Brust | 6 | 1357 | 0,1 | 16,7 |
Diabetes mellitus | 583 | 571 | 7,8 | 4,7 |
Demenz | 2047 | 4499 | 24,3 | 32,2 |
Herz-Kreislauf-Erkrankungen | 9512 | 10951 | 123,2 | 84,1 |
Herzkrankheiten insgesamt | 7609 | 8601 | 98,2 | 64,8 |
Ischämische Herzkrankheiten | 3731 | 2750 | 49,4 | 21,5 |
Hirngefässkrankheiten | 1334 | 1863 | 17,2 | 14,9 |
Atemwegserkrankungeninsgesamt | 2351 | 2166 | 30,5 | 19,6 |
Alkoholische Leberzirrhose | 283 | 125 | 4,8 | 2,0 |
Unfälle und Gewalteinwirkungen | 2320 | 1812 | 38,3 | 20,0 |
Unfälle | 1480 | 1443 | 22,7 | 13,3 |
Suizid | 695 | 263 | 13,0 | 5,1 |
1 altersstandardisierte Sterberate pro 100 000 Einwohner
2 nur Kolon (ICD-10: C18) Quelle: CoD
Todesursachen nach Alter und Geschlecht
Die Häufigkeit dieser Ursachen ist je nach Alter unterschiedlich. Im ersten Lebensjahr überwiegen die perinatalen Todesursachen,
gefolgt von angeborenen Krankheiten als Todesursache. Im Alter von 1 bis 14 Jahren verteilen sich die sehr seltenen Todesfälle auf eine Vielzahl von Todesursachen. Von 15 bis ungefähr 45 Jahren überwiegen die Unfälle und der Suizid. Danach ist Krebs die häufigste Todesursache. Dieser wird ab etwa dem 80. Lebensjahr von Herz-Kreislauf-Krankheiten abgelöst. Daneben zeigte in den Pandemiejahren 2020 bis 2022 auch Covid-19 eine altersspezifische Verteilung. Es starben vor allem ältere Personen ab dem 65. Lebensjahr häufiger an Covid-19.
Verlorene potenzielle Lebensjahre
Die verlorenen potenziellen Lebensjahre (VPL) geben Aufschluss über die vorzeitige Sterblichkeit (vor 70 Jahren). Im Jahr 2022 gehen bei Männern an erster Stelle 26,6% der VPL zulasten von Krebs, dicht gefolgt von äusseren Ursachen wie Unfällen und Gewalteinwirkungen, denen bei Männern 24,0% der VPL zugeschrieben werden können. Bei Frauen hingegen gehen 42,3% der VPL zulasten von Krebs, während äussere Ursachen mit 17,3% an zweiter Stelle für vorzeitige Sterblichkeit liegen. An Herzkreislauferkrankungen gehen bei Männern 14,4% und bei Frauen 7,6% der VPL verloren. An vierter Stelle gehen bei Männern 2,9% und bei Frauen 3,3% der VPL zulasten von Erkrankungen der Atmungsorgane. Die vorzeitige Sterblichkeit aufgrund von Covid-19 lag 2020 bei Männern mit 3% der VPL an vierter Stelle nach Krebs, äusseren Ursachen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen; bei Frauen mit 2% an fünfter Stelle nach Krebs, äusseren Ursachen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen der Atmungsorgane. In 2021 hat der Anteil der VPL durch Covid-19 bei Männern und Frauen im Vergleich zu 2020 zugenommen und lag mit 4% bei beiden an vierter Stelle nach Krebs, äusseren Ursachen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In 2022 hat der Anteil der VPL durch Covid-19 im Vergleich zu 2021 wieder etwas abgenommen und lag bei Männern mit 2,2% und bei Frauen mit 2,5% an fünfter Stelle nach Krebs, äusseren Ursachen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen der Atmungsorgane.
Suizid
In jüngerem Alter ist Suizid im Vergleich zu den krankheitsbedingten Todesfällen eine relative häufige Todesursache. Die Suizidraten nehmen im Alter jedoch weiter zu. Im Jahr 2022 ist Suizid die Ursache für 1,3% aller Todesfälle in der Schweiz. In 2020 konnte aufgrund des Pandemiegeschehens keine erhöhte Suizidrate beobachtet werden. Im Vergleich zu den Vorjahren 2018 und 2019 war der Trend weitestgehend stabil. In 2021 zeigte sich im Vergleich zu 2020 sowohl bei Männern (+1,5%, +23 Personen) als auch bei Frauen (+1,9%, +10 Personen) eine leichte Zunahme der Suizidrate. Dahingegen hat im dritten Pandemiejahr 2022 die Suizidrate verglichen mit dem Jahr 2021 bei Männern (-6,5%, -24 Personen) und Frauen (-7,3%, -23 Personen) wieder abgenommen. Es haben sich insgesamt 958 Personen das Leben genommen.
Der assistierte Suizid ist ein anderes Phänomen. Im Gegensatz zu Suiziden sind assistierte Suizide bei Personen ab 65 Jahren häufiger als bei Jüngeren. Sie gehen meist mit schwerwiegenden unheilbaren Erkrankungen einher. Assistierter Suizid findet sich im Jahr 2022 bei 21 von 1000 Todesfällen in der Schweiz.
Psychische Gesundheit: Suizid
Todesursachen nach Staatsangehörigkeit
Mehr als ein Viertel der schweizerischen Wohnbevölkerung im Jahr 2022 war ausländischer Nationalität (28% der Männer und 25% der Frauen). Dieser Bevölkerungsteil war aber wesentlich jünger und hatte deshalb ein geringeres Sterberisiko. Nur etwa 11% der Verstorbenen waren ausländischer Nationalität (13% der verstorbenen Männer und 9% der verstorbenen Frauen).
Im Hinblick auf häufige Krebserkrankungen sowie weitere übergeordnete Todesursachenkategorien mit einer Häufigkeit von mindestens 1% aller Todesfälle gab es Unterschiede zwischen Personen aus dem Ausland und aus der Schweiz. Ausländische
Personen haben eine um mindestens ein Drittel höhere Sterberate als Schweizer Personen bei Magenkrebs. Dagegen haben ausländische Personen eine um mindestens ein Drittel geringere Sterberate als Schweizer Personen bei Lungenkrebs (Frauen), Prostatakrebs (Männer), Unfällen und Gewalteinwirkungen (Frauen), sowie bei Suiziden.
Provisorische Ergebnisse der Todesursachenstatistik während der COVID-19 Pandemie
Um angesichts der durch die COVID-19-Pandemie bedingten Sterblichkeit zeitnah über die Todesursachen informieren zu können, publizierte das BFS fortlaufend die monatlichen provisorischen Ergebnisse der Todesursachenstatistik 2020 bis 2022 entsprechend dem jeweiligen Kodierstand.
Unter Berücksichtigung von COVID-19 als Haupt- und Begleitursache wurden dabei die Todesursachen für die einzelnen Monate des Jahres berichtet. Die definitiven Ergebnisse für das gesamte Statistikjahr wurden im Rahmen der jährlichen Todesursachenstatistik
publiziert.
Es wurden die nachfolgenden Tabellen publiziert, jeweils nach Monat und Geschlecht:
(1) Wichtige Todesursachen mit COVID-19 als Begleiterkrankung
(2) Sterbefälle mit COVID-19 als Hauptursache, mit Begleitursachen
(3) COVID-19-Sterbefälle gemäss BFS-Bevölkerungsdatenbank und BAG-Meldesystem
Weiterführende Informationen
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